top of page

Aufruf für dauerhafte Gedenkorte für Alexej Nawalny, Boris Nemzow und die Opfer politischer Repressionen in Russland in Nordrhein-Westfalen

Фото автора: Freies Russland NRWFreies Russland NRW

Обновлено: 19 февр.



Petition




Für eine dauerhafte Erinnerung an den Widerstand gegen Diktatur und Unterdrückung


Seit Jahren leisten mutige Menschen in Russland Widerstand gegen Rechtlosigkeit, die Unterdrückung von Freiheit, aggressive Außenpolitik, Korruption, Willkür und die politische Verfolgung Andersdenkender.Viele von ihnen haben diesen Kampf mit ihrem Leben bezahlt. Alexej Nawalny, Boris Nemzow, Anna Politkowskaja, Natalja Estemirowa und Alexander Litwinenko stehen stellvertretend für all jene, die sich der Diktatur widersetzt haben.


Seit genau einem Jahr, seit der Ermordung von Alexej Nawalny, existieren in Bonn, Düsseldorf und Köln provisorische Gedenkstätten – geschaffen von engagierten Bürger:innen unmittelbar nach seinem Tod, um an sein Vermächtnis zu erinnern. Doch diese Gedenkstätten wurden regelmäßig Ziel von Vandalismus und Zerstörung. In Düsseldorf und Köln konnten unsere Aktivist:innen sie immer wieder instandhalten, um die Erinnerung lebendig zu halten. In Bonn hingegen, wo die Gedenkstätte sich direkt vor dem russischen Generalkonsulat befand, war dies aufgrund der besonderen Lage nur selten möglich.


Diese Respektlosigkeit zeigt, dass dauerhafte, geschützte Gedenkorte notwendig sind, um die Erinnerung an Nawalny, Nemzow und viele andere zu bewahren. Köln ist die größte Stadt Nordrhein-Westfalens, Düsseldorf seine Landeshauptstadt und Bonn als ehemalige Bundeshauptstadt ein UN-Standort und Sitz vieler internationaler Organisationen. In Bonn befindet sich zudem eine der größten diplomatischen Vertretungen Russlands weltweit – das russische Generalkonsulat.


Diese drei Städte tragen eine besondere Verantwortung, ein starkes Zeichen für Menschenrechte und Demokratie zu setzen. Deshalb fordern wir die Kommunalpolitiker und Verwaltungen dieser Städte auf, die Errichtung permanenter Gedenkorte zu unterstützen.


Diese Gedenkorte sollen an die Opfer des Putin-Regimes erinnern und gleichzeitig ein Zeichen der Hoffnung für eine demokratische Zukunft Russlands setzen. Sie sind Orte der Mahnung gegen politische Repression und Gewalt sowie Ausdruck der Solidarität mit all jenen, die für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen.



Warum sind diese Denkmäler wichtig?


  • Erinnerung: Die politischen Morde an Nawalny, Nemzow, Politkowskaja und Litwinenko dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Die regelmäßige Zerstörung provisorischer Gedenkstätten zeigt, dass es offizielle, gesicherte Orte des Gedenkens braucht.

  • Solidarität: Als bedeutende Städte in Nordrhein-Westfalen können Düsseldorf und Köln ein starkes Zeichen gegen politische Unterdrückung setzen.

  • Menschenrechte: Dieses Denkmal soll an jene erinnern, die für Freiheit, Pressefreiheit und Demokratie gekämpft haben.

  • Symbolische Unterstützung: In diesen Städten lebt eine aktive russischsprachige Diaspora, die sich für demokratische Werte einsetzt. Diese Gedenkstätten würden nicht nur den Opfern gedenken, sondern auch die Bedeutung der freien russischen Gemeinschaft in Deutschland unterstreichen.

 

Wer waren diese Menschen?


  • Alexej Nawalny – Oppositionsführer, Antikorruptionsaktivist, vergiftet und später in einem russischen Straflager ermordet.

  • Boris Nemzow – Politiker, Kritiker des Putin-Regimes, 2015 in Moskau erschossen.

  • Natalja Estemirowa – Menschenrechtsaktivistin und Journalistin, dokumentierte Kriegsverbrechen in Tschetschenien, 2009 in Grosny entführt und ermordet.

  • Anna Politkowskaja – Investigativjournalistin, aufgedeckte Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien, 2006 in ihrem Wohnhaus in Moskau ermordet.

  • Alexander Litwinenko – Ehemaliger FSB-Agent und Whistleblower, 2006 in London mit Polonium-210 vergiftet.


Diese Persönlichkeiten stehen für den mutigen Kampf gegen autoritäre Herrschaft und für die Werte, die Europa verteidigt: Demokratie, Meinungsfreiheit und Menschenrechte.


Gestaltung im Einklang mit Stadtbild und Umwelt


Die Größe, Gestaltung und der Umfang der Gedenkorte sollen in einem offenen und transparenten Prozess entwickelt werden – unter Berücksichtigung städtebaulicher, ökologischer und gesellschaftlicher Aspekte. Es ist uns wichtig, dass sich diese Gedenkorte harmonisch in das Stadtbild einfügen und einen würdevollen Raum der Erinnerung schaffen.


Daher soll dieser Prozess gemeinsam mit Bürger:innen, Stadtplaner:innen und relevanten Gremien abgestimmt werden, sodass jede:r die Möglichkeit hat, sich einzubringen. Gleichzeitig hoffen wir, dass diese Initiative nicht in den gefürchteten Mühlen endloser deutscher Bürokratie und Genehmigungsverfahren stecken bleibt, sondern dass alle Beteiligten konstruktiv und lösungsorientiert zusammenarbeiten, um diese Gedenkorte in einem angemessenen Zeitrahmen zu realisieren.


Traurige Jahrestage als Anlass für die Initiative 


Diese Initiative steht im Zeichen zweier bedeutender Jahrestage: dem ersten Jahrestag der Ermordung von Alexej Nawalny am 16. Februar 2024 und dem zehnten Jahrestag der Ermordung von Boris Nemzow am 27. Februar 2015. Diese Daten erinnern uns nicht nur an 



ihren mutigen Kampf für Freiheit und Demokratie, sondern auch an die Notwendigkeit, ihr Vermächtnis dauerhaft zu bewahren.


Gerade deshalb schlagen wir Gedenkorte an den symbolisch bedeutendsten Plätzen vor: in Düsseldorf im Gebiet um den IHZ-Park und das Puschkin-Denkmal, in Köln im Park für Menschenrechte und in Bonn in unmittelbarer Nähe des russischen Generalkonsulats in Bad Godesberg. Diese Standorte stehen für den Dialog zwischen Russland und Europa, für diplomatische und kulturelle Verbindungen – und heute auch für den Widerstand gegen politische Unterdrückung.


Wo genau können diese Gedenkorte entstehen? 

Unsere Standortvorschläge


Unterstützen Sie diese Petition!


Freies Russland NRW e.V. ist bereit, eine Vorbereitungsphase für einen Entwurfswettbewerb zu organisieren und eine erste Einschätzung zu möglichen Kosten zu erarbeiten. Gleichzeitig werden wir aktiv nach Finanzierungsmöglichkeiten suchen, da diese Gedenkstätten nicht allein eine kommunale, sondern eine gemeinschaftliche Aufgabe sind. Doch für die Umsetzung brauchen wir die Unterstützung vieler Düsseldorfer:innen, die demokratische Werte teilen. Wir sind bereit, die Initiative zu koordinieren und zu begleiten. Gleichzeitig laden wir andere Initiativen, Vereine und Institutionen herzlich ein, sich anzuschließen und diese Initiative zu unterstützen.


Zeigen wir gemeinsam, dass Düsseldorf sich für Menschenrechte, Demokratie und den Widerstand gegen Diktatur einsetzt.



Freies Russland NRW e.V. wurde 2021 als Initiative russischsprachiger Bürger:innen gegründet, die sich aktiv gegen politische Unterdrückung und für Demokratie in Russland einsetzen. Der Verein versteht sich als Plattform für freiheitlich und demokratisch gesinnte Russinnen und Russen in Nordrhein-Westfalen. Seit der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 engagiert sich Freies Russland NRW zudem für die Ukraine-Hilfe und unterstützt geflüchtete regimekritische Aktivist:innen sowie oppositionelle Politiker:innen aus Russland.


Haben Sie Fragen oder Ideen?




BONN (Waldstraße 42, Bad Godesberg)


In Bonn braucht es eine dauerhafte und geschützte Gedenkform, die eine langfristige Erinnerung an die Opfer politischer Repression in Russland ermöglicht. Seit der Ermordung von Alexej Nawalny wurde auch hier eine provisorische Gedenkstätte errichtet, die sich jedoch in direkter Nähe zum russischen Generalkonsulat befand und aufgrund der besonderen Lage nur selten wiederhergestellt werden konnte. Diese Art des Gedenkens ist langfristig keine tragfähige Lösung.


Ein dauerhafter Gedenkort würde nicht nur die Erinnerung an Nawalny und andere ermordete Oppositionelle sichern, sondern auch eine sichtbare Mahnung gegen politische Verfolgung und staatliche Gewalt darstellen.


Als Standort bietet sich ein Platz in unmittelbarer Nähe des russischen Generalkonsulats in Bad Godesberg an – einem der größten diplomatischen Vertretungen Russlands weltweit. Ein Gedenkort in dieser Umgebung hätte eine starke symbolische und politische Bedeutung. Er würde nicht nur die russischen Behörden an ihre Verantwortung erinnern, sondern auch die Bedeutung eines gemeinsamen internationalen Widerstands gegen autokratische Regime unterstreichen.


Bonn, als UN-Stadt und Sitz zahlreicher internationaler Organisationen, spielt eine entscheidende Rolle in der globalen Menschenrechts- und Demokratiepolitik. Die Platzierung dieses Denkmals an einem so bedeutenden Standort wäre ein starkes internationales Signal für Freiheit, Gerechtigkeit und den Schutz politischer Gefangener weltweit.




17.03.2024 Bonn, das Russische Generallkonsulat  Foto: FR NRW
17.03.2024 Bonn, das Russische Generallkonsulat Foto: FR NRW

DÜSSELDORF (Gebiet um IHZ Park, Oberbilk) 


Unser Vorschlag ist, einen dauerhaften Gedenkort im Gebiet um den IHZ-Park, das NH-Hotel und den angrenzenden Bürokomplex zu errichten. Diese Umgebung bietet nicht nur eine starke historische und symbolische Bedeutung, sondern auch einen geeigneten öffentlichen Raum für eine würdevolle Gedenkstätte.


Das Internationale Handelszentrum (IHZ) in Düsseldorf war einst als deutsch-sowjetisches und später deutsch-russisches Wirtschaftsforum gedacht, das für den Geist von Perestroika und die Annäherung zwischen Deutschland und Russland hätte stehen sollen. Doch die ursprünglichen wirtschaftlichen Ambitionen wurden nie vollständig realisiert. Heute ist es an der Zeit, diesen Ort mit neuen, demokratischen Werten zu füllen und ihn zu einem Symbol des Widerstands gegen politische Repression zu machen.


Düsseldorf hat als Partnerstadt Moskaus eine besondere Verantwortung: Die Stadt hat seit Jahrzehnten enge wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen zur russischen Hauptstadt gepflegt. Gerade deshalb sollte sie jetzt eine klare Haltung zeigen – für die Freiheit und gegen politische Repression.


Ein Beispiel für die frühere Zusammenarbeit ist auch das Puschkin-Denkmal in Düsseldorf, welches vor einem Bürogebäude steht, das einst Teil des geplanten IHZ-Komplexes werden sollte. Das Denkmal wurde gemeinsam von den Oberbürgermeistern Düsseldorfs und Moskaus eingeweiht. Doch heute ist Russland nicht mehr durch seine gewählten Vertreter, sondern durch seine mutige Opposition im Exil repräsentiert. Die Einweihung eines Gedenkortes für die Opfer politischer Repression mit Vertreter:innen der russischen Exil-Opposition wäre ein starkes Zeichen der Solidarität mit all jenen, die für ein freies und demokratisches Russland kämpfen.


Seit der Ermordung von Alexej Nawalny befindet sich am Puschkin-Denkmal eine provisorische Gedenkstätte, die jedoch regelmäßig Ziel von Vandalismus wird. Diese Form des Gedenkens – bestehend aus leicht entfernbaren und anfälligen Gegenständen – ist langfristig keine geeignete Lösung. Statt eines provisorischen Mahnmals braucht es eine dauerhafte und würdige Gedenkform, die geschützt ist und eine langfristige Erinnerung ermöglicht.


Ein geeigneter Standort könnte sich im Gebiet um den IHZ-Park, in unmittelbarer Nähe zum Puschkin-Denkmal, U-Bahnstation Oberbilker Markt/Warschauer Straße oder an einem der Eingänge zur U-Bahnstation Handelszentrum/Moskauer Straße befinden. Diese Gegend hat eine starke symbolische Bedeutung und verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.


Möglicherweise könnte diese Initiative auch Anlass sein, den IHZ-Park in “Park der Menschenrechte” umzubenennen, insbesondere wenn der Gedenkort dort errichtet wird. Eine solche Umbenennung würde die zentrale Botschaft dieses Projekts zusätzlich stärken und die Bedeutung der Menschenrechte als universelle Werte hervorheben. Zudem existieren bereits in mehreren deutschen Städten Parks mit diesem Namen, was eine überregionale Verbindung und Anerkennung fördern würde.




18.02.2025, Düsseldorf-Oberbilk    Foto: FR NRW
18.02.2025, Düsseldorf-Oberbilk Foto: FR NRW

KÖLN (Park der Menschenrechte, Lindenthal)


In Köln gibt es bereits einen provisorischen Gedenkort für Alexej Nawalny – errichtet von engagierten Bürger:innen unmittelbar nach seinem Tod. Doch diese provisorische Form des Gedenkens ist nicht dauerhaft gesichert: Immer wieder wurde die Gedenkstätte beschädigt oder entfernt, sodass eine langfristige Erinnerung nicht gewährleistet ist. Um das Vermächtnis Nawalnys und anderer Opfer politischer Repression zu bewahren, braucht es daher eine geschützte, offizielle Gedenkstätte.


Als Standort bietet sich der Park für Menschenrechte an – ein Ort, der bereits für die universellen Werte von Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde steht. Gerade hier wäre ein Denkmal für Alexej Nawalny und weitere Opfer politischer Repression ein kraftvolles Zeichen für Demokratie und Menschenrechte.


Köln als größte Stadt Nordrhein-Westfalens hat eine besondere gesellschaftliche und politische Strahlkraft. Ein dauerhaftes Denkmal an diesem symbolträchtigen Ort würde nicht nur an die Vergangenheit erinnern, sondern auch eine Botschaft für die Gegenwart und Zukunft setzen: gegen staatliche Willkür und politische Verfolgung, für eine Welt, in der Menschenrechte geschützt und verteidigt werden.




18.02.2025 Köln, Park der Menschenrechte  Foto: FR NRW
18.02.2025 Köln, Park der Menschenrechte Foto: FR NRW


























 
 
 

Comments


bottom of page